Ein Blog mit dem ich meine Erfahrungen und mein täglich erlebtes im Umgang mit Gläubigern und Schuldnern schildere. Ein großes Sorry schon jetzt für meine miserable Rechtschreibung!

Samstag, 27. Februar 2021

Leben im Wohnmobil – Hausmeister-Krause

Hier wieder ein Gastbeitrag. Es geht um das alternative Leben.

Es könnte so einfach sein, na Du weißt schon, die Sache mit dem Nachbarn. Zur Zeit stehe ich in der Stadt in der ich arbeite in einem sehr unruhigen Industrie- und Gewerbepark mit zum Teil verfallenen und ungenutzten Gewerbeobjekten. Meist am Straßenrand auf dem Parkstreifen, hin und wieder auch auf einen der ungenutzten und zugewachsenen Parkplätze der nicht mehr genutzten Firmen. 

Ich hab gut aufgepasst und auf all den Plätzen, auf denen ich stehe, nicht ein Schild gesehen, welches parken untersagt. Weder ein Uraltes noch ein neues.

Da sitze ich also spät abends, auf einen der vielen unbenutzten Parkplätze, in meinem Auto und gucke ein wenig Youtube. Übers Vanlife, über das Leben im Wohnmobil und über die sonstigen schönen Dinge des Lebens. Es war gegen 19 Uhr, schon langsam stellte sich die Dämmerung ein und so wie in den letzten Tagen auch, es regnet. Gefühlt ein Vorschlaghammer, real mit der flachen Hand, donnerte es an meinem Auto. Ich lugte besorgt aus dem Fenster und erblickte ihn.

Mit in den Hüften gestemmten Armen, ein Blick der all die Unzufriedenheit seines Lebens zum Ausdruck brachte und einem jämmerlich dreinblickender Hund, da komplett durchnässt. Eine zitternden Fußhupe der Rasse, noch ein Stück kleiner und du passt in meine Hemdtasche. Ich kenne mich damit gar nicht aus, vier Pfoten, Nase und am kläffen. Definitiv keine Katze!

Da mich der Feierabend bereits ereilt - und ich auch schon sehr lecker gegessen hatte, war ich guter Laune. Also setzte ich mein allerbestes Lächeln auf, öffnete die Tür und grüßte mit einem freundlichem „Yuop – was geht?“

Es goss aus Eimern, an der Hutkrempe des selbsternannten Oberhausmeister Möchtegern Krause, stürzte sich ein immenser Wasserfall herab, als er, ob meiner legeren Begrüßung, geschockt den Kopf neigte und dabei hörbar tief Luft holte. Demutsvoll wäre jetzt angebrachter, aber ich hatte kein Glück.

Als er den Kopf dann wieder hochriss, meinte ich das Knacken seiner Halswirbel wie ein Pistolenknall zu hören. Er vorzog das eh schon unzufriedene Gesicht zu einer schmerzverzerrten Grimasse und bellte mich mit „Sie dürfen hier nich Campen! Dat is verboten!“ an. Dabei schwollen die Halsschlagadern um das doppelte.

„Ich Campe hier nicht“ war meine Antwort, „ich Parke hier und erhole mich von einer langen Fahrt, später geht’s weiter“ ergänzte ich, dabei immer noch so gewinnbringend lächelnd, dass er mir normalerweise einen Heiratsantrag machen müsste. Hat er aber nicht. Im Gegenteil.

Ich bring den Dialog mal als Gedächtnisprotokoll, da ich bestimmt nicht mitgeschrieben habe, es aber der Übersichtlichkeit dient.
Hausmeister: „Ist dat nen Camper oda nich?“
Ich: „Das ist ein Wohnmobil“
Hausmeister: „Also campen se hier is doch klar“
Ich: „nein, mache ich nicht, wenn ich hier campen täte, hätte ich bestimmt besseres Wetter, einen Grill an und kaltes Bier.“
Hund: „grrrrrrr“
Hausmeister: schnappt wieder hörbar nach Luft
Ich: „Geht’s? Alles OK? Soll ich nen Doc rufen?“
Hund: „rrrrrr“
 Hausmeister: -zensiert-

Das ging noch so einige Male hin und her mit dem Ergebnis, dass diese erbarmungswürdige, kläffende und triefende Fußhupe vom Hausmeister auf den Arm genommen wurde. Vermutlich schützend, sich eines erwarteten Angriffes meiner Person damit schützend. Er drohte mir mit Polizei und Ordnungsamt. Dabei verfärbte sich sein bereist rotes Gesicht fast lila, ich vermute der Blutdruck näherte sich einer kritischen Masse.

Kümmere Dich um Deinen eigenen Scheiß, dachte ich bei mir. Verabschiedete mich aber mit: „soll ich Dich nicht besser mal ins Krankenhaus bringen?“ Leider konnte ich seine Antwort nicht mehr verstehen.

Schmunzelnd zog ich mich in mein Auto zurück und verbrachte eine ungestörte Nacht. Dabei trommelte der Regen leise und ermattend auf das Auto. Hast Du schon mal versucht, dabei einzuschlafen? Ohrenstöpsel aus Wachs sind da richtig gut. Probiere mal die hier:

Ich nehme mir nur einen davon aus der Packung, Watte wieder rein und den Wachsstöpsel halte ich für einige Minuten in der Hand. Fühlt sich erst ein wenig unangenehm an, ist aber halb so wild. Nach einigen Minuten ist das Wachs erwärmt und weich. Den Stöpsel schneide ich mit einem sehr scharfen Messer, nicht Schere, in der Hälfte durch. Die beiden Teile rolle ich dann zwischen den Fingern lang und rund und drück mir die in die Ohren. Auch hier, es fühlt sich erst komisch an, das vergeht aber nach einigen Sekunden. 

Einem erholsamen Schlaf steht nichts mehr entgegen. Gute Nacht.

Keine Kommentare: